Der aktuelle Büromarkt – wo der Laufsteg ein ganzes Asset retten kann

Es ist kein Geheimnis, dass die Büroimmobilien besonders durch die Corona-Pandemie und ihren Folgen gelitten haben. Zum Umdenken gezwungen wurde Arbeitgebern deutlich, dass viele Tätigkeiten eben doch von Zuhause erledigt werden können. Der Bedarf an Büroimmobilien und -flächen sank in den letzten Jahren daher stetig. Aber auch die schwächelnde Konjunktur hat einen Einfluss auf den Büromarkt und resultiert in einer um 30% geringeren Vermietungsleistung im Vergleich zum Vorjahr.

Die Anforderungen der Mieter werden durch die bestehenden Büroflächen nicht abgedeckt. So beeinflussen der Klimawandel, der Wunsch nach hybriden Arbeitsmodellen und modulare Nutzungsweisen die Nachfrage stark. Der Büromarkt wird im Wesentlichen durch drei Faktoren getrieben, die sich gegenseitig stark beeinflussen:

Im Kampf um die Arbeitnehmer, besonders um die Fachkräfte, werden unterschiedliche Methoden angewandt. Die Firma soll sich zu einem möglichst attraktiven Arbeitgeber entwickeln, wozu ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz, sowie ein angemessenes Freizeitangebot zählen.

Büros sollten im besten Fall auch ohne Auto erreichbar sein. Als guter Arbeitgeber sorgt das Unternehmen dafür, dass Nachhaltigkeitsstandards im und am Gebäude erfüllt werden. So können zum Beispiel Carsharing-Modelle eine Option sein, um Autos besser zu nutzen oder Gebäudeausstattungen, die Licht und Sonne optimal einsetzen, um energieeffizienter zu arbeiten.

Ein Trend, der kam, um zu bleiben. Besonders aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Konzepten für Home-Office und mobiles Arbeiten sinkt der Bedarf an Büroflächen. Etwa 84 % der Unternehmen in Deutschland wollen an ihren Home-Office-Regelungen festhalten. Das ergibt sich ebenso aus den vorhergehenden Faktoren, Kampf um Arbeitnehmer und Nachhaltigkeit. Arbeitnehmer wünschen sich zunehmend mobile Arbeitskonzepte, zudem ist ein Arbeitsplatz im Home Office deutlich nachhaltiger als ein Arbeitsplatz im Büro.

Die Aussichten für den Büromarkt scheinen also nicht besonders positiv zu sein. Was muss getan werden, um die Büroflächen wieder attraktiv zu gestalten? Zuallererst gilt zu sagen, dass Flächen weiterhin angemietet werden. Besonders in Top-Lagen sind mittelgroße Büroflächen beliebt. Um diese attraktiv für die neue und alte Generation von Arbeitnehmenden zu gestalten, werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören auch modulare und mehrfach verwendbare Flächen für Büroräume zu schaffen. Wo um 9 Uhr morgens noch intensiv im Workshop gearbeitet wurde, findet um 14:30 Uhr ein Yoga-Kurs zur Verbesserung des Körpergefühls statt. Was vormittags noch der Konferenzsaal für 100 Mitarbeiter war, wird abends zum Laufsteg für ein Charity-Event umfunktioniert. Auch dauerhafte Angebote werden beliebter. Verschiedene Cafés oder Freizeitangebote, wie Kino oder Turnhalle sind ebenso eine willkommene Alternative zu Plastikpflanzen und Kaffeetassen mit „lustigen“ Sprüchen.

Am Ende steht also nicht die Frage, ob das Büro in der Form weiterhin existieren wird, sondern eher, wie es in Zukunft aussieht. Welche Anforderungen sich das nächste Jahr noch entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Immerhin hätte vor 20 Jahren auch noch keiner gedacht, dass der Aufbau eines Laufstegs, die Mitarbeiter zurück ins Büro holt.

Kontakt zum Immobilien-Team der i-strategy

Dirk Seikowsky

d.seikowsky@i-strategy.de

Lena Schulz

l.schulz@i-strategy.de

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